Konstantin Georgievič Paustovskij, geboren am 31. (19.) 5. 1892 in Moskau, gestorben am 14. 7. 1968 in Moskau. Kindheit und Gymnasium in Kiew, erste Veröffentlichung einer Erzählung 1912. Philologie-Studium in Kiew und Moskau durch den Ersten Weltkrieg 1914 abgebrochen, Einsatz als Sanitäter an der Front. Nach der Machtergreifung durch die Bolschewiki 1917 als Journalist in Odessa und Batumi, ab 1923 in Moskau. Erste Sammlung mit von Seefahrerromantik geprägten Erzählungen 1925. Ab 1932 naturverbundene Erzählungen mit zurücktretender Handlung aus dem mittelrussischen Meschtschora-Gebiet sowie Künstlerporträts. Vergeblicher Protest 1936 gegen die staatliche Bevormundung der Schriftsteller und bleibend saubere Haltung fast ohne Zugeständnisse an das Sowjetregime. Im Zweiten Weltkrieg statt der üblichen propagandistischen Kriegsdarstellungen menschlich ergreifende Szenen. Eine später auf sechs Bände anwachsende, den internationalen Ruhm begründende Autobiographie mußte angesichts der restriktiven Literaturpolitik 1946–1954 unterbrochen werden, erlebte nach Stalins Tod (1953) enormen Aufschwung und wurde zu seinem wichtigsten literarischen Werk. Einsatz für politisch angegriffene und verfolgte Schriftsteller wie Dudincev, Sinjavskij, Daniel' sowie für die Rehabilitierung ermordeter oder unterdrückter Autoren wie Babel', Oleša, Bulgakov, Grin, Zabolockij. Mitherausgeber der liberalen Sammelbände “Literaturnaja Moskva” (Das literarische Moskau, 1956) und “Tarusskie stranicy” (Blätter aus Tarussa, 1961). Bleibender Widerspruch zwischen der Anerkennung und Beliebtheit beim Leser im In- und Ausland ...